Ein Blick in die Anfänge unserer Genossenschaft

Im Jahrbuch des Hochtaunuskreises in der aktuellen Ausgabe für das Jahr 2024 ist ein spannender Artikel zu Konrad Riedel erschienen, dem Gründungsvater unserer Genossenschaft. Der Autor des Beitrags, Michael Braun, schildert unter der Überschrift „Gelebte Selbsthilfe. Konrad Riedel: Kommunist, Unternehmer, Baugenosse“ mit Verweis auf viele Quellen das bewegte Leben von Riedel. 

In dem Artikel heißt es unter anderem: „Er schloss sich früh der KPD an, aber sein Leben war nicht das eines Ideologen, sondern das eines sozialpolitisch wachen Antreibers, der tätige Selbsthilfe zeigte und die auch zu organisieren wusste. Dies sowohl in seinem politischen als auch in seinem beruflichen Leben, in dem der KPD-Kommunalpolitiker Konrad Riedel in der Not vom Arbeiter zum Unternehmer und – nach dem Zweiten Weltkrieg – Initiator einer Baugenossenschaft wurde. Gerade diese letzte Rolle Riedels wirkt fort im Hochtaunuskreis.“ 

Nach dieser Einleitung wird Riedels Werdegang beschrieben, der 1933 von den Nazis als „Staatsfeind“ ausgegrenzt und seine Anstellung bei der Frankfurter Lokalbahn AG sowie sämtliche Pensionsansprüche verloren, in höchster wirtschaftlicher Not gemeinsam mit seiner Frau eine Wäscherei aufgemacht hatte, zwischenzeitlich neun Monate in „Schutzhaft“ verbringen musste und sich dennoch nicht unterkriegen ließ. Nach dem Krieg gründete Riedel eine neue Genossenschaft, die einen nennenswerten Beitrag bei der Errichtung neuer Wohnungen leistete. Besonders lesenswert ist in diesem Zusammenhang die Schilderung, wie der Kommunist Riedel und CDU-Oberbürgermeister Karl Horn ohne politische Berührungsängste über den Wohnungsbau zueinander fanden. „Sie trafen sich als Teil einer Skatrunde im ,Wasserweibchen‘, wissen Zeitzeugen.“ 

Die Jahrbücher des Hochtaunuskreises sind im Buchhandel und im BürgerInfoService der Kreisverwaltung erhältlich.