Im Gespräch mit Beatrice Schenk-Motzko & Dr. Sven Groth

Seit dem 1. Juni 2024 ist Beatrice Schenk-Motzko die neue Bürgermeisterin von Königstein. Wir haben mit ihr und dem Hochtaunusbau-Vorstand Dr. Sven Groth über die Entwicklungen auf den Wohnungsmärkten im Hochtaunuskreis gesprochen. 

Frau Schenk-Motzko, auch von uns herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl. Wie waren die ersten Monate im Amt?
Sehr vielfältig: Zum einen habe ich die Mitarbeitenden in der Verwaltung kennengelernt und mich mit Bürgerinnen und Bürgern ausgetauscht. Zum anderen stand mit dem Haushalt für das Jahr 2025 gleich ein großes Thema auf der Agenda. Dafür habe ich zum Glück ein starkes Team in der Verwaltung und trete mit den Fraktionen in Dialog. Solche transparente Kommunikation ist mir sehr wichtig. Privat bin ich mit meinem Mann und meinem Sohn nach Königstein umgezogen. Ich genieße es, auf meinen vielen Terminen meine neue Heimatstadt jeden Tag ein bisschen besser kennenzulernen. 

Welche Rolle spielen Stadtentwicklung und bezahlbares Wohnen für Sie?
Beide Themen liegen mir sehr am Herzen und sie gehören auch eng zusammen. Wohnen ist ein Grundbedürfnis und muss bezahlbar sein. Gleichzeitig sind die innerstädtischen Flächen begrenzt und bei Nachverdichtungen ist gutes Augenmaß gefragt. Für uns ist deshalb die Zusammenarbeit mit erfahrenen Akteuren wie der Hochtaunusbau besonders wichtig. Ich schätze das genossenschaftliche Modell sehr. Die Mitglieder sind Miteigentümer der Hochtaunusbau und bilden somit eine starke Gemeinschaft. Das bildet eine gute Grundlage für die großen aktuellen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt.

Herr Dr. Groth, teilen Sie diese Einschätzung?
Ja, ich teile diese Sichtweise. Wohnen ist ein Grundbedürfnis, allerdings sind die Bedingungen dafür, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, über die Jahre immer schwieriger geworden. Durch die Corona-Pandemie, den Krieg in der Ukraine und weitere internationale Krisen hat sich die Lage auch bei uns in Deutschland zugespitzt. 
So sind der Bau neuer Wohnungen und Investitionen in den Bestand sehr viel teurer geworden. Um nur eine Zahl zu nennen: Allein die Instandhaltungskosten sind seit dem Jahr 2020 um 43 Prozent gestiegen. Vor diesem Hintergrund sind Austausch und Zusammenarbeit mit den Städten, in denen unser Wohnungsbestand liegt, sehr wichtig für uns. Ich freue mich daher sehr auf die Zusammenarbeit mit Frau Schenk-Motzko.