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BAD HOMBURG UND SEINE STRASSEN:

DIE LOUISENSTRASSE

Über ihre Straßennamen erfährt man oft einiges über eine Stadt. Bad Homburgs Hauptgeschäftsstraße, die die barocke Neustadt in einer Länge von 1,5 Kilometern durchquert, heißt Louisenstraße. Benannt ist diese zentrale Straße, an der auch die Hochtaunusbau über einige Liegenschaften verfügt, nach einer Prinzessin aus dem 17. Jahrhundert: Luise Elisabeth von Hessen-Homburg (geborene von Kurland).  

Prinzessin Luise Elisabeth (1646-1690) stammte aus einem alten westfälischen Adelsgeschlecht, das erstmals 1210 urkundlich erwähnt wird. Ihre Mutter war Luise Charlotte von Brandenburg, ihr Vater der Herzog Jakob von Kurland. Luise Elisabeth heiratete am 23. Oktober 1670 als zweite Frau Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg. Der berühmte „Prinz von Homburg“ ließ das barocke Homburger Schloss errichten, genauso wie ab 1684 ein wahres Großbauprojekt: die Homburger Neustadt. Seiner Frau Luise zu Ehren, die ihm zwölf Kinder schenkte, benannte er das neue Viertel Louisenstadt sowie dessen zentrale Straße Louisenstraße. Während die Altstadt aus verwinkelten, historisch gewachsenen Gassen bestand, baute man hier ein System rechtwinkliger Straßen nach einem einheitlichen Plan.

 Luise Elisabeth war Protestantin, was ihrem Mann, der mit der Eheschließung ebenfalls zum reformierten Glauben übergetreten war, gute Beziehungen zu ebenfalls reformierten fürstlichen Häusern verschaffte. Seine Frau spielte eine wesentliche Rolle bei der Ansiedlung vertriebener protestantischer Minderheiten wie den Hugenotten und Waldensern in Friedrichsdorf und Dornholzhausen sowie bei der Formung der reformierten Gemeinden in Homburg.